FX.co ★ Heißer Ausblick für EUR/USD am 19. April 2024

Anstatt mit der Korrektur fortzufahren, stärkte sich der Dollar erneut, und der Markt kehrte zu den Niveaus zurück, die er erst vor ein paar Tagen hatte. Der US-Dollar gewann an Bedeutung, nachdem Vertreter der Federal Reserve Aussagen zu den Zinssätzen gemacht hatten. Erneut gab es Hinweise auf mögliche Zinserhöhungen. Viel wichtiger war jedoch, dass es keine Andeutung auf die Möglichkeit einer Lockerung der Geldpolitik gab. Dies hat höchstwahrscheinlich dazu geführt, dass der Euro auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2024 zurückgekehrt ist.

Aber jetzt tritt all das in den Hintergrund. Und ziemlich plötzlich noch dazu. Denn Israel hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen Raketenangriff auf den Iran gestartet. Bisher gibt es nur sehr wenige Details. Allerdings spricht auf jeden Fall alles für eine weitere Eskalation der Spannungen im Nahen Osten. Und der Absturz der Region in einen groß angelegten Krieg ist durchaus real geworden. Aus Sicht des Marktes ist die Situation äußerst kompliziert. Einerseits wird ein potenzieller Krieg in der weltweit größten Ölproduktionsregion Panik an den Märkten auslösen, vor allem an den Börsen, und zu einem Flucht in sichere Anlagen führen. Dies sollte natürlich den US-Dollar stärken, da amerikanische Investmentfonds einen großen Teil des weltweiten Finanzkapitals kontrollieren. Zudem spielt sich die Situation direkt neben der Europäischen Union ab, was ebenfalls zu einem zusätzlichen Kapitalabfluss aus Risikoanlagen, speziell in die Vereinigten Staaten, führen sollte. Denn es gibt sonst nirgendwohin zu gehen. Allerdings handelt es sich, wie bereits erwähnt, um die weltweit größte Ölproduktionsregion, was bereits zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise geführt hat. Und es besteht eine umgekehrte Korrelation zwischen Öl und dem Dollar, die sich oft gerade in Momenten großer Veränderungen manifestiert. Darüber hinaus, sollte ein großer Krieg mit Beteiligung Israels ausbrechen, wird automatisch auch die Vereinigten Staaten in diesen Konflikt hineingezogen. Dies steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu den aktuellen Interessen Washingtons, da die Ressourcen bereits bis an die Grenze ausgereizt sind. Deshalb ist dies ein weiterer Faktor, der den US-Dollar schwächen wird.

Angesichts all dessen dürfte der Markt eine abwartende Haltung einnehmen und die offiziellen Erklärungen aus Teheran, Tel Aviv und Washington genau verfolgen. Die Geopolitik wird den weiteren Verlauf der Ereignisse bestimmen. Zu diesem Zeitpunkt ist es äußerst schwierig, Prognosen abzugeben, insbesondere aufgrund fehlender klarer Informationen. Aber im Allgemeinen werden sich die Dinge voraussichtlich in eine von zwei Hauptrichtungen entwickeln. Wenn der Iran beschließt, die Spannungen zu mildern, werden die Märkte wiederbelebt und der Dollar wird wahrscheinlich deutlich stärker werden. Wenn die Situation sich weiter zuspitzt, kann alles passieren. Dies reicht von einem Fall bis zum Anstieg des US-Dollars.

Die korrektive Phase des EUR/USD endete so schnell, wie sie begonnen hatte. Die Erholung des US-Dollars sowie ein starker Informationsfluss führten den Preis zurück auf das Unterstützungsniveau von 1,0600.

Im Vier-Stunden-Chart durchkreuzte der RSI die 50er-Mittellinie nach unten und spiegelt somit die bärische Stimmung unter den Händlern wider.

Auf demselben Zeitrahmen deuten die MAs des Alligators auf einen Abwärtstrend hin.

Aussicht

Um das Volumen der Short-Positionen zu erhöhen, muss der Preis unter dem Niveau von 1,0600 bleiben. In diesem Fall könnte das Paar in Richtung des lokalen Tiefs von 2023 wandern. Andererseits könnte das Gebiet um das Niveau von 1,0600 als Unterstützung fungieren und zu einem Aufschwung führen.

Die komplexe Indikatoranalyse deutet auf einen Abwärtstrend auf kurzen und langen Zeiträumen hin.